Das Badstubentor / La petite Tour « Badstubentöri jusqu’ en 1798

Bild 1: Biel von Süden. Tuschzeichnung von J.A. Veresius (Eberle) 1627. (Museum Schwab Biel); Bild 2: Der Durchgang von Norden (Untergasse) mit Haus Untergasse 38. (Foto H. Strobel); Bild 3: Der Durchgang von Süden (Gerbergasse) mit Haus Untergasse 38. Bild 4: Ausgrabungsarbeiten 1996 / 1997 im Durchgang Untergasse / Gerbergasse; Bild 5: (1) Spuren einer Stadt, Altstadt Biel – archäologischer Rundgang; Seite 11, Verlag Museum Schwab Biel; 2000, erhältlich im Museum Schwab Biel, Altstadtleist Biel, Buchhandel. /  Photo1: Bienne vue du sud, dessin à l’encre de J.A Veresius (Eberle) 1627Biel von Süden. Tuschzeichnung von J.A. Veresius (Eberle) 1627. (Museum Schwab Biel); Photo 2: Passage du nord rue Basse 38. (Foto H. Strobel); Photo 3:Passage du sud (Rue des Tanneurs) rue Basse 38.; Photo 4: Fouilles de 1996 / 1997 dans le passage rue Basse /rue des Tanneurs.

 

Vermittelte den Zugang zur Altstadt von Süden, benannt nach der ältesten städtischen Badstube, die anstelle des heutigen Hauses Untergasse 38 stand. Der Bau des Badstuebntores ist nicht bekannt. In den Jahren 1400 und 1401 wurde ein neuer Estrich im Turm erstellt, der Helm neu gedeckt und am Tor verschiedene Maurerarbeiten durchgeführt. 1734 mussten Teile des Badstubentores abgebrochen und erneuert werden. Nach der französischen Besetzung ersteigerte Gottfried Scholl den Turm, hat ihn mit der Auflage abgebrochen, dass der Durchgang Untergasse/Gerbergasse (bis heute) erhalten blieb. Vor dem Haus Untergasse 38 in der Gerbergasse fliesst der unterirdische Ueberlauf der Römerquelle in die unterirdische Schüss. Bei Bauarbeiten 1996/1997 legte der archäologische Dienst des Kantons Bern im Durchgang einen Zwinger (doppelte Maueranlage mit schmalem Hof) mit einem Schalenturm aus der Zeit Ende des 13. Jahrhunderts frei. Nach Angaben von Frau Dr. M. Wick-Werder (1) diente diese Anlage „als Verstärkung der Stadtmauer an einer Stelle, wo der Feind dem Bach folgend (Ueberlauf der Römerquelle) allzu leicht hätte eindringen können.“

 

Permet de passer de la rue Basse à la rue des Tanneurs pour atteindre le sud de la ville. Elle doit son nom au plus ancien édifice de bains de la ville qui occupait l’espace du bâtiment actuel au no 38 de la rue Basse. La date de la construction de cette porte n’est pas connue.. Dans les années 1400/1401 on a construit un nouveau galetas dans la tour, refait le toit et procédé à différents travaux de maçonnerie. En 1734 on a du démolir certaines partie de la porte et les reconstruire. Après l’occupation française c’est Gottfried Scholl qui l’acquit aux enchères avec l’obligation de la démolir mais en conservant le passage rue Basse – rue des Tanneurs. Devant la maison no 38 de la rue Basse coule, sous terre, l’eau qui provient de la source romaine et se jette dans la Suze. Lors des travaux de 1996/97 le service archéologique du canton de Berne a mis au jour dans le passage les restes d’un double mur de défense avec une petite cour daté de la fin du 13 siècle. Selon Mme Dr. M. Wick-Werder (1) cette fortification servait à consolider le mur d’enceinte de la ville à un endroit où l’ennemi aurait pu, en suivant le ruisseau, facilement pénétrer dans la ville.

 

Vom Burgtürli zum Besentürli “Bisentürli” Bäsetöri / La « Bäsetöri » petite Porte fortifiée en 1476

Das Bäsetöri von Norden: Rosiusplatz mit den angrenzenden Häusern Restaurant Bielstube Rosius 18 (links) und Obergässli 31 mit Bannerträger und Spruch (rechts) (Foto H. Strobel); Bäsetöri von Süden: Mit der Aufschrift: “z’Bääsedööri steit halt do fer z’Bysewätter düre zlo” Burggasse/Obergässli Links: Fachwerkhaus Obergässli 31. Rechts: Haus Restaurant Bielstube Rosius 18. (Foto T. Griner)

 

Seit der Gründung der Stadt Biel bis 1867 gab es wahrscheinlich nur diesen Zugang gegen Norden: Zur Römerquelle, zum Bieler Rebberg und zum Friedhof der 1541eröffnet und 1871 geschlossen wurde. Nach dem Stadtbrand von 1367 erfolgte um 1400 der Neubau des Tores, dieses wurde mit einem eckigen Vorbau verstärkt und der “steg vor dem burgtürli” erneuert. 1466 wurde das Tor erhöht, und erhielt wohl bei dieser Gelegenheit statt des eckigen einen halbrunden Vorbau. 1476 wurde das Burgtürli neu gedeckt und mit Hilfe der Zünfte mit Zinnen versehen. Biel um 1546 Burgtürli in der Chronik von Johannes Stumpf. Zeichner und Holzschneider: Heinrich Vogtherr d. ältere. Mit dem Neubau des Hauses Rosius 18 im 18. Jahrhundert (heute Restaurant Bielstube) verschwand das Burgtürli, es entsteht zwischen den Häusern Rosius 18 und Obergässli 31 das Besentürli/Bisetürli/Bäsetöri. Besentürli: Nach Werner und Marcus Bourquin, (1) seit 1798 verkauften die Besenbinder auf dem Burgplatz vor dem “Bäsedirli” ihre Besen, auch ein Kesselflicker arbeitete jeweils dort. Auf diesem Platz wurde auch die Wäsche getrocknet. Bisentürli: Nach Frau Dr. Wick-Werder (2), “weil es ganz der Bise durch das Obergässli ausgesetzt war.” Bild und Sprüche am Bäsetöri wurden durch Hans Moser um 1915 angebracht und in den Jahren 1929, 1960 und 1987 renoviert.

 

Depuis la fondation de la ville de Bienne jusqu’en 1867 il n’existait apparemment qu’un accès vers le Nord: en direction de la source romaine, des vignes biennoises et du cimetière ouvert en 1541 et fermé en 1871. Le nom de « Bäsetöri » vien du fait que la maison située à proximité était un commerci qui vendait, entre autres, des balais (en allemand Besen).

 

Quellen: (1) Stadtgeschichtliches Lexikon von Werner und Marcus Bourquin, 1999, Seite 65 (im Buchhandel erhältlich). (2) Spuren einer Stadt, Altstadt Biel – archäologischer Rundgang von Margrit Wick-Werder Verlag Museum Schwab, erhältlich im Museum Schwab und Altstadtleist Biel.